Aktuell müssen Autofahrer die Maut in Kroatien an Mautstellen mit Kreditkarte oder in bar bezahlen. Bei hohem Verkehrsaufkommen entwickeln sich dadurch regelmäßig Staus, die in den Spitzenzeiten der Reisesaison zu beträchtlichen Verzögerungen führen können.
Das soll sich im nächsten Jahr ändern, so der Wille des kroatischen Verkehrsministeriums. Das kündigte zumindest das Infoportal Hr.n1info.com aus Zagreb an. Es bezieht sich dabei auf ein Statement von Verkehrsminister Oleg Butkovic. Für Ende 2024 plant man die Einführung eines schrankenlosen Bezahlsystems wahlweise mit einer E-Vignette oder einer Mautbox.
Die E-Vignette ist online zu erwerben. Für den Lkw wird die Mautbox zur Pflicht werden. Bei beiden kontaktlosen Systemen werden die Kfz-Kennzeichen an den dann schrankenlosen Mautstellen eingelesen.
Bisher haben die herkömmlichen Mautstellen im Durchschnitt 200 Fahrzeuge pro Stunde passieren können. Jetzt mithilfe des neuen Systems sollen es bis zu 3.000 Fahrzeuge pro Stunde werden. Das Projekt soll durch den Nationalen Aufbau- und Resilienzplan mit rund 66 Millionen Euro finanziert werden.
Oleg Butković äußerste seine Hoffnung, dass das neue elektronische Zahlungssystem die kroatischen Autobahnen noch attraktiver machen werde. Im Vorjahr sei mit fast 400 Millionen Euro Mauteinnahmen ein Rekord erzielt worden, so das Infoportal Hr.n1info.com. Trotz Inflation soll es aber zu keiner Mauterhöhung kommen, wird der zuständige Minister darin zitiert
Bis zur Einführung des neuen Systems wird es aber noch etwas dauern: Im Februar 2023 hat die kroatische Regierung eine internationale Ausschreibung gestartet. Die Umsetzung ist für Ende 2024 geplant.